Wie wird man ein guter Reinzeichner?
Gute Reinzeichner:innen verfügen über ein umfangreiches Wissen um Marken und Medien, das sie je nach Kunde oder Anwendung gezielt und vor allem schnell abrufen können. Mit zunehmender Erfahrung erlernen sie wichtige medien- und markenspezifische Tricks und können sie gekonnt anwenden. Gute Reinzeichner:innen zeichnet vor allem die Fähigkeit aus, als Problemlöser:in zu fungieren.
Bei jeder Marke gibt es abhängig vom Medium besondere Aspekte zu berücksichtigen. Nach eigener Erfahrung ist es wichtig, sein Wissen so zu organisieren, dass man stets einen schnellen Zugang zu Design-Vorgaben und -Vorlagen hat.
Ein guter Reinzeichner sollte sich in folgenden 12 Bereichen gut auskennen:
- Ästhetische Prinzipien im Bereich Layoutgestaltung sowie Bild- und Farbwirkung
- Technisches Wissen zur Erstellung von reproduzierbaren Vorlagen
- Kreative Software und deren Anwendung
- Medienspezifische Anforderungen (z. B. Bildauflösung, Raster, Dateiformate)
- Berücksichtigung von Corporate-Design-Richtlinien
- Markenspezifische Vorgaben des Auftraggebers (z. B. besondere Schreibweisen oder Gestaltungsprinzipien)
- Typografie (z. B. Schriftklassifikationen und länderspezifische Besonderheiten)
- Layout- und Textsatz sowie der Umgang mit Rastern
- Gängige Druckverfahren und die damit verbundenen Anforderungen an digitale Daten
- Farbprofile und deren Anwendung je nach Druckverfahren und Bedruckstoff
- Papiersorten und andere Bedruckstoffe
- Zielgruppenorientierte Gestaltung und Usability
1. Tipp: Mehr Wissen durch eine strukturierte Arbeitsweise
Reinzeichner:innen sollten immer den Überblick behalten, wo sie die entscheidenen Informationen finden. Ein Ordner mit Ausdrucken verfügbarer Corporate-Design-Manuals oder eine PDF-Bibliothek ist eine gute Möglichkeit, sich eine Wissensdatenbank aufzubauen, auf die man jederzeit zurückgreifen kann. Wenn es dann im Agenturalltag einmal schnell gehen muss, sind alle notwendigen Infos gezielt und zeitnah abrufbar. Ebenso hilfreich sind Checklisten, die man strukturiert abarbeiten kann (siehe nachfolgender Punkt 3).
2. Tipp: Mehr Effizienz durch eine zentrale Datenablage
Ebenfalls unverzichtbar für die Reinzeichnung sollte eine vollständige, gut sortierte Datenablage an einem zentralen Ort (Server, Cloud o. ä.) sein. Es bietet sich an, je Kunde einen eigenen Ordner anzulegen, der sowohl markenspezifische Richtlinien als auch wiederkehrende Elemente wie Logos, Schriften oder kundenspezifische Dokumente (z. B. Schreibweisen oder Vorgaben zur Erstellung der Druckdaten) beinhaltet.
3. Tipp: Schnelle Informationen durch (digitale) Spickzettel
Kleine Spickzettel mit DIN Formaten oder Checklisten helfen Reinzeichner:innen dabei, im Arbeitsalltag schnell wichtige Informationen zur Hand zu haben. So kann man sich viel Zeit für wiederkehrende Recherchen sparen. Auf dem Mac lassen sich digitale Spickzettel praktischerweise direkt in der Programmleiste am Bildschirmrand ablegen. Alternativ kann auch das Programm „Notizzettel“ verwendet werden. Wichtige Infos sind dann nur einen Klick entfernt.
Bist du ein guter Reinzeichner?
Ein:e gute:r Reinzeichner:in ist die perfekte Mischung aus den beiden Welten Technik und Gestaltung: Die Reinzeichnung hat zum einen ein gutes Auge für Ästhetik und die besonderen Begebenheiten der zu gestaltenden Marke. Zum anderen verfügt sie über ein ebenso ausgeprägtes technisches Verständnis für Prozesse.
Eine langjährige Erfahrung in beiden Bereichen macht einen guten Reinzeichner ebenfalls aus. Je mehr Projekte man bereits bearbeiten konnte, desto besser ist man für alle zukünftigen Eventualitäten bei Print- und Onlineprojekten gewappnet.
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